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Ist die Elberfelder Innenstadt in Gefahr?

Auf der linken Seite das leerstehende Geschäft des Schuhhauses Görtz. Nach 17 Jahren hat das Schuhhaus Görtz seine Filiale in der Rathaus-Galerie aufgegeben. „Es läuft nicht mehr" sagt die Geschäftsführerin und sie ist traurig, „denn eigentlich könnte die Rathaus-Galerie so schön sein", aber das Management und der
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Auf der linken Seite das leerstehende Geschäft des Schuhhauses Görtz.

Eigentümer scheinen wenig Interesse an guten Mietern und einem ausgewogenen Branchenmix zu haben. Auch Jack Wolfskin ist seit Oktober nicht mehr hier sondern in der Schwanenstraße 26 zu finden und Thalia schließt seine Pforten Ende Dezember. Die Befürchtungen, die wir schon beim Wegzug des WDR hegten, haben sich für die Rathaus-Galerie voll bestätigt. Verfolgt der Eigentümer ein bestimmtes Ziel oder kümmert er sich einfach nicht um sein Investment? Für Elberfelds Innenstadt ein echtes Dilemma!

Sollte doch endlich der Einzelhandel wieder eine Chance haben, die „Geiz-ist-geil"-Phase scheint doch vorbei zu sein! Wir Bürger und Bürgerinnen wissen gute Beratung, Qualität und Service langsam wieder zu schätzen. Aber der inhabergeführte, solide Einzelhandel hat vielfach die lange Durststrecke nicht überlebt.

So schließt Thalia auch im P&C-Haus seine Pforten. Eigentlich ein Skandal, haben doch 3 alteingesessene mit Herz und inhabergeführte Buchhandlungen Thalia weichen müssen; die Konkurrenz dieses großen Konzernfilialisten war vermeintlich zu stark. Thalia hinterlässt in Elberfeld im Bezug auf den Buchhandel einen Trümmerhaufen. Echt bitter für unsere Innenstadt.

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Das Stadtbild ist mittlerweile geprägt von Filialbetrieben mehr oder weniger angesagter Labels, am besten zu sehen in und um die Poststraße. Hier zählt nur noch, wer die hohen Mieten zahlen kann! Es ist bekannt, dass diese Betriebe sich um die Attraktivität wie z.B. die Weihnachtsbeleuchtung und sonstiges wenig scheren, die Mitarbeiter sind in der Regel nicht mit der nötigen Kompetenz und den erforderlichen Finanzmitteln ausgestattet. Dies geht zu Lasten der alteingesessenen Betriebe, die immer mehr Last übernehmen müssen und wenn es zuviel wird, geht es zu Lasten der Attraktivität unserer Stadt. An der Interessengemeinschaft Friedrich-Ebert-Straße, die noch vermehrt durch inhabergeführte Ladenlokale geprägt ist und deshalb auch attraktiv ist, sieht man, dass es geht.

Konzepte und Ideen müssen her, um die Elberfelder City auch für das bergische Umland wieder attraktiv werden zu lassen. Die City-Arkaden funktionieren ja, an Erweiterung ist sogar gedacht. Allerdings sind sie wie eine Insel für das umgebende Straßennetz. Hier müssten viel mehr Gemeinsamkeiten entwickelt werden, damit es in und um der Poststraße oder auch um den neuen Bahnhof nicht zu den Effekten des Alleecenters in Remscheid kommt. Dort ist die Alleestraße, einst die Einkaufsmeile von Remscheid absolut tot!! Kaufkraft wäre in Wuppertal wohl vorhanden, aber es fehlt in der Regel an guten und irgendwie auch strukturierten Angeboten.

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Vielleicht wäre es eine Idee, in und um die Rathausgalerie eine Gourmetmeile - Einzelhandel im Bereich Essen und Trinken - zu etablieren. Dann könnten die Marktstände des Neumarktes hinter dem Rathaus etabliert werden. Wir bekämen vielleicht wieder ein Delikatessengeschäft wie Brüssermann, einen Gewürzladen, ein Butter- Eier- Käsegeschäft wie in alten Zeiten und vieles mehr und ein toller Nebeneffekt, der Neumarkt mit dem Jubiläumsbrunnen wäre ein großer freier Platz!!

Aber bei Umsetzung solcher Ideen müssten Vermieter, Mieter und auch die Stadt an einem Strang ziehen. Dann könnte aus Elberfeld wirklich eine ernstzunehmende Innenstadt werden. Positive Ansätze sind doch auch zu erkennen, so entwickeln sich Friedrich-Ebert-Straße, Wall und Neumarktstraße wieder in die richtige Richtung.

PS: Adler zieht aus dem Wicküler-Center, Umsatzrückgang und Unattraktivität des Centers sind Begründungen. Wen wunderts? Wir brauchen keine seelenlosen, allein auf Profit ausgerichtete Ideen, wir brauchen vielmehr Initiativen, die die Attraktivität unserer Stadt für die hier lebenden Bürger und Bürgerinnen im Visier hat. Dann klappt es auch mit zusätzlichen Besuchern aus dem Umland!
S.B.
 
Mehr Informationen:

Texte zur Stadtentwicklung in den Mitteilungsblättern des Bürgervereins:

Haus Fahrenkamp
Ohligsmühle
Kölner Straße
Döppersberg
Baustellen der Innenstadt
Oberbürgermeister diskutieren
Wuppertal-Bewegung