ln vielen deutschen
Großstädten ist die Luft massiv verunreinigt.
Die europaweit gültigen Schadstoffgrenzwerte der Luft werden zum Teil 10-fach überschritten. Veranlasser der Verunreinigungen sind zwar nicht nur die Autos mit Diesel- oder Benzinmotoren, auch Busse und Industrieabgase tragen etwa zur Hälfte hierzu bei. Die Abgasvorschriften für die Industrie werden daher immer einschneidender und damit teurer. So Mancher behauptet, dies schade auf Dauer der Exportnation Deutschland. Die Abgase von Diesel- oder Benzinautos in Städten kann man radikal vermeiden, indem man Fahrverbote für alle Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren einführt. Das will natürlich niemand. Außerdem müsste für den Fall von Fahrverboten fürs PKWs die Anzahl der Busse erhöht werden, um die dann steigende Anzahl der Fahrgäste aufzunehmen. Die WSW planen für die Zukunft allerdings mit abgasfreien Brennstoffzellenbussen. Zu fragen ist, ob man durch den Übergang von Diesel- oder Benzinautos auf Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb oder mit Brennstoffzelle derzeit realistisch das Abgasproblem in den Griff bekommen kann. Von den Anschaffungskosten hierfür zunächst einmal ganz zu schweigen. Selbst wenn alle Tankstellen mit ausreichender Anzahl von Stromauflademöglichkeiten versehen würden, dauert die volle Aufladung leerer Akkus derzeit normaler Weise sehr, sehr viel länger als die Betankung mit Benzin oder Diesel. Einem normalen Urlaubsfahrer oder beruflichen Vielfahrer kaum zuzumuten. Die abgasfreie Brennstoffzelle ist für Linienbusse sicherlich eine gute Idee, weil die Busse jeden Tag exakt die gleiche Streckenlänge zurücklegen und die Betankung des Wasserstoffs nahezu kostenfrei in der Müllverbrennungsanlage erfolgen wird. Für den PKW-Fahrer ist dies dagegen unrealistisch, außer wenn man in München wohnt. Denn Wasserstoff-Tankstellen gibt es in ganz Deutschland laut ADAC nur etwa zwei Dutzend. Oft müsste man mehrere 100 Kilometer weit fahren, nur um aufzutanken (außer in München, wo es bereits 6 Wasserstofftankstellen geben soll. [In der Wuppertaler Tankstelle Schmiedestr. gibt es auch Wasserstoff zu tanken. Die Zahl der Wasserstoff-Tankstellen ist in Deutschland bis zum Jahr 2022 auf über 90 angewachsen. {Anmerkung der Redaktion}] ). Bild
von Hastdutoene (Eigenes Werk) Sicherlich eine Übergangstechnologie, nichts für die Ewigkeit, aber für viele Jahre, vielleicht Jahrzehnte. Die höheren Anschaffungskosten gegenüber dem reinen Benzinauto werden zum erheblichen Teil durch staatliche und Herstellerprämien wieder aufgefangen. Zumindest wer sich in nächster Zeit ohnehin ein anderes Fahrzeug kaufen will und nicht ganz knapp haushalten muss, sollte den Plugin-Hybrid in Erwägung ziehen, den inzwischen alle großen Hersteller anbieten. Und den er jedenfalls auch in Städten benutzen dürfte, wenn es dort zu Fahrverboten käme. Sollten in x Jahren Auf"tank"möglichkeiten für Strom oder Wasserstoff an allen Tankstellen bestehen und die Auf"tank"geschwindigkeit insbesondere einer leeren Fahrbatterie erheblich erhöht werden, dürfte nichts mehr gegen das reine Elektro- oder Brennstoffzellenauto sprechen. Zumal Elektromotoren viel einfacher gebaut sind als Benzin- oder Dieselmotoren. Elektromotoren haben z.B. keinen Anlasser, keine Zündkerzen, keine Einspritzpumpe, sind daher nicht so reparaturanfällig wie unsere bisherigen Autos und werden auf Dauer in Großproduktion auch preiswerter. Ralph Hagemeyer
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