Der Weg vom Hauptbahnhof in die Südstadt
ist für Leute, die beispielsweise einen Kinderwagen vor sich her
schieben oder Koffer schleppen, beschwerlich. Wer sich nicht über die
Treppen mühen will, muss einen Umweg in Kauf nehmen. Barrierefrei?
Bislang ein Fremdwort für die Rückseite des Bahnhofs. Doch das Projekt
"Aufzug in die Südstadt", für das sich der Bürgerverein seit Jahren
einsetzt, stockt.

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Für viele sind die Wege im
Bahnhof beschwerlich. Foto: Andreas Fischer |
"Dass es den Aufzug irgendwann geben wird, davon gehe ich aus", sagt
der Vereinsvorsitzende Ralph Hagemeyer. Sein Optimismus ist längst
nicht mehr ungebrochen. Wie die Verwaltung bestätigt, wird es in
diesem Jahr keinen Antrag auf Förderung beim VRR geben. Das große
Problem: die nicht feststehenden Kosten.
VRR: "Erhebliches Kostenrisiko"
"Nach heutigem Planungsstand birgt ein Antrag zum jetzigen Zeitpunkt
auf Basis der bisher vorhandenen Kostengrößen und
Rahmenbedingungen/Planungselemente ein erhebliches Kostenrisiko; bei
einem solchen Antrag und der Bedeutung der Maßnahme müssen gerade
nachträgliche Kostensteigerungen zwingend vermieden werden", heißt es in
einer Stellungnahme der Stadt. Zahlen möchte am liebsten niemand nennen.
Oberbürgermeister Peter Jung tat es bei der Jahreshauptversammlung des
Bürgervereins in der vergangenen Woche dann doch. Von knapp 1,2
Millionen Euro habe er, so Hagemeyer, vor den anwesenden Mitgliedern
gesprochen. Ursprünglich war mal von einer Summe zwischen 200 000 und 300
000 Euro die Rede – was jetzt aber auch niemand in der
Verwaltung mehr bestätigen will. Fakt ist: Ohne möglichst genaue Kosten
will die Verwaltung den Antrag nicht stellen. Und die Bausumme – ob
jetzt 1,2 Millionen oder weniger – sei noch nicht mal das große Problem,
erklärt Hagemeyer. "Die Folgekosten für den Unterhalt erschweren die
Planung."
Aufzüge werden immer wieder Opfer von Vandalismus. Summen zwischen
10 000 und 60 000 Euro jährlich, seien Hagemeyer schon für die
Beseitigung der Schäden genannt worden.
Hagemeyer hofft, dass die Stadt bei der Planung trotzdem vorankommt –
und wenigstens den Antrag Anfang 2016 stellt. 90 Prozent
der Summe könnte gefördert werden, das bestätigt der VRR. Den Rest
will der Bürgerverein aufbringen. Doch selbst bei einem erfolgreichen
Antrag steht noch längst nicht fest, wann der Bau beginnen kann.
Hagemeyers Wunsch: Zeitgleich mit dem Abschluss des Döppersberg-Umbaus
soll auch der Aufzug in die Südstadt fahren.