Die Waldstiege ist wahrscheinlich nicht allen unserer
Leser(innen) bekannt, zumal sie vor etwa zehn Jahren wegen
baulicher Schäden und damit fehlender Sicherheit beim Auf- oder
Abstieg stillgelegt und schließlich entwidmet
wurde.
Die Waldstiege beginnt im
mittleren Teil in der Kronenprinzenallee, quasi gegenüber der
Einmündung der Cäcilienstraße. Sie verbindet beim fußläufigen
Verkehr den Krähenweg und die Straße „Am Sandholz" und findet
ihre Fortsetzung in den waldigen Spazierwegen der Friedenshöhe,
in deren Nachbarschaft auch die Sportplätze des Freudenbergs
liegen. Sicher gibt es wichtigere Treppen in Wuppertal, die seit
Jahren wegen schwerer Bauschäden gesperrt sind, zum Beispiel die
Jakobstreppe,
die von der Friedrich- Ebert- Straße als steilste Treppe unserer
Stadt hinauf zur Nützenberger Straße führt und unter
Denkmalschutz steht. Für die Sanierung dieser über 150 Stufen
zählenden Treppe stehen zwar seit Jahren (!) die Fördermittel
des Landes bereit, aber es gebricht im Rathaus an personellen
Kapazitäten in der zuständigen Fachverwaltung.
Blick vom Treppenanfang in die Kronprinzenallee
Zurück zur Waldstiege. Der
Förderverein
Historische Parkanlagen Wuppertal e. V., der schon
erfolgreich die Wiederinstandsetzung der Treppe „Wolkenburg"
ermöglicht hat (wir berichteten ausführlich darüber), will sich
nun auch um die Waldstiege kümmern. Bei einem Ortstermin im
April 2013 bemerkten sie mit Erstaunen, dass die eigentlichen
Treppenstufen in erstaunlich gutem Zustand sind, da sie offenbar
mal vor wenigen Jahrzehnten komplett erneuert wurden durch
robuste Kunststeine. Allerdings ist eine Brüstungsmauer im
Mittelteil des Verlaufs der Waldstiege eingestürzt. Zum Glück
sind aber die behauenen Steine der Verblendung noch in situ
vorhanden. Und noch ein Pluspunkt spricht für die Waldstiege.
Kunstvoll gestaltetes schmiedeeisernes Geländer säumt einen Teil
der in mehrere Abschnitte gegliederten Treppe, die im unteren
Bereich von Mauerwerk gesäumt wird. Dort befindet sich auch eine
Umspannstation (Transformatorenanlage) der WSW. Daher muss
zumindest der untere Teil der Treppe ohnehin verkehrssicher
bleiben, da im Not- oder Störungsfall zum Beispiel die Feuerwehr
dorthin gelangen muss. Außerdem muss die technische Einrichtung
in bestimmten Intervallen gewartet und nach mehreren Jahrzehnten
auch technisch auf den jeweils aktuellen Stand gemäß den
VDE-Vorschriften um- oder nachgerüstet werden.
Und zu guter Letzt sei noch
daran erinnert, dass die Waldstiege ein Mosaikstein im
vielfältigen Netz der Spazierwege in der Elberfelder Südstadt
ist. So kann man, beginnend an der Irenenstraße, parallel zur
Augustastraße, aber abseits dieser recht stark vom Autoverkehr
belasteten Straße, über die Wickülertreppe usw. zur Waldstiege
und auf den Freudenberg gelangen. Ich habe das in Schulzeiten
(vor über fünfzig Jahren!) selbst verschiedentlich in den
Sommermonaten mit Klassenkamerad(inn)en gemacht, wenn wir von
der alten Kölner Straße aus vom Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium zu
den Sportplätzen gingen.
Gerhard Hense
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