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Fahrradgaragen in der Südstadt ?

Stadtverwaltung kann kein praktikables Angebot machen.
Oder: Nicht immer läuft es so einfach, wie es sich zu Anfang angehört hatte.

Auf Bitte einer Elberfeld-Südstädter Bewohnerin namens Sabine Weiß und eine Anregung der Bezirksvertretung Elberfeld stellten wir einen Zuschussantrag an die Bezirksvertretung zum Bau einer Fahrradgarage auf einem städtischen Grundstück an der Weststraße oberhalb deren Einmündung in die Ronsdorfer Straße.
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Farradgarage
Das Vorbild: Fahrradgarage am Schusterplatz

Wir argumentierten, es liege im Interesse der Stadt und ihrer Einwohner, auch zur Vermeidung evtl. denkbarer Fahrverbote für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, dass möglichst viele Bewohner abgasfrei in die Stadt und durch die Stadt fahren und so ihren Beitrag leisten, dem Klimawandel zu begegnen.

Einen sinngemäß gleichen Antrag stellten wir auch für eine weitere Fahrradgarage auf der Kölner Straße gegenüber dem Caritas-Altenheim.

Nunmehr stellte sich durch ein längeres Telefonat mit vom zuständigen Ressort der Stadt Wuppertal, Frau Kürten heraus, dass die auf den Bürgerverein im Falle der Errichtung der Fahrradgarage zukommenden Aufgaben umfang- und risikoreicher sind als ursprünglich angedacht, als es hieß, die Flächen gehörten der Stadt, wir müssten nur die Zuschussanträge stellen. Geld stehe dafür bereit.

Hauptgrund für unsere inzwischen durch das genannte Telefonat entstandenen Bedenken ist, dass wir als Bürgerverein Bauherr und wirtschaftlicher Risikoträger der Garagen sein müssten. Die Stadt stellt allenfalls die Grundstücke zur Verfügung, will aber nicht den Bau in Auftrag geben, sowie auch nicht in die Verwaltung und Haftung einbezogen werden. Die Fahrradgaragen kosten je etwa 20.000 €, die jedenfalls nicht komplett von der Stadt und der Bezirksvertretung übernommen würden. Auch für den Bestand der Garagen würden wir als Bürgerverein haften müssen. Wir müssten selbst nicht nur formal das wirtschaftliche Risiko tragen, wenn der Bau teurer würde als angenommen, oder die Summe der eingenommenen Mieten sich gegenüber der Investition und den ständigen Ausgaben (Reparaturen, Gebäudeversicherung, Haftpflichtversicherung beispielsweise im Brandfalle) nicht rechnet. Man denke auch an einen größeren Schadensfall mit Fremdschäden und stelle sich vor, dass die Versicherung, für die wir ständig Beiträge leisten müssten, aus welchen Gründen auch immer nicht zahlen muss. Für diesen Fall müssten wir als Bürgerverein Südstadt u. U. alle angesparten Mittel aufbrauchen, die wir eigentlich für unser großes Projekt Aufzug Hauptbahnhof zur Distelbeck einsetzen würden, um zu gegebener Zeit insoweit die Stadt Wuppertal um ihren Eigenanteil zu entlasten.

Am Schusterplatz war Bauherr und trägt auch aktuell das wirtschaftliche Risiko ein Unternehmerverein Nordstadt, Vorsitzender Herr Thomas Weyland, mit ganz anderen Einnahmemöglichkeiten als unser Bürgerverein, und mit einem Büro für die Weitervermietung im Falle des Ausscheidens einer Mietpartei. Wir als Bürgerverein können das kaum leisten, ganz abgesehen davon, dass sich für die Anmietung eines der 12 Plätze bisher nur Interesse einzelner Personen gezeigt hatte.

Vom wirtschaftlichen Risiko abgesehen, müssten wir im Übrigen zur Aufrechterhaltung unserer Gemeinnützigkeit einen zweiten (wirtschaftlichen) Verein gründen. Auch dies ist organisatorisch für uns als Bürgerverein mit wenigen Aktiven im Vorstand, die dies leisten müssten, kaum zu managen. Wir haben daher unsere Anträge an die Bezirksvertretung Elberfeld leider zurückgezogen.

Soeben schreibt Frau Weiß, sie habe inzwischen für ihr Fahrrad einen Stellplatz in einer Sammelgarage am Oberen Grifflenberg angemietet. Da fällt uns ein Stein vom Herzen! So gesehen - zumindest für die ursprüngliche Initiatorin Ende gut, alles gut.

Text und Fotos Ralph Hagemeyer

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