Im Sommer 2013 gab die Stadt bekannt, dass sich die Kosten für das Großprojekt um etwa ein Drittel verteuern werden. Statt 105 Millionen Euro, die seit 2007 immer als gedeckelt genannt wurden, ist nun von 140 Millionen Euro die Rede. Manche Skeptiker hegen den Verdacht, dass dieser „35-Millionen-Nachschlag" noch nicht das Ende der Fahnenstange sei. Aber auch ohne solchen Pessimismus wird die Sache für Wuppertal nicht einfacher. Die Zuschüsse des Landes bzw. Bundes in Höhe von rund 40 Mio. Euro waren 2007 definitiv gedeckelt worden, hier ist kein Nachverhandeln möglich.
Als die Stadt die Ausschreibung für den Bau der Mall
(Einkaufspassage in der unteren Bahnhofsebene) und der
zweistöckigen Tiefgarage (unter dem Busbahnhof) startete, ging man
von einem Kostenrahmen von 15 Millionen Euro aus. Als aber jetzt
im Sommer die Angebote vorlagen, musste sich die Stadt allein für
diesen Teilbereich des Gesamtprojekts Döppersberg auf ein neues
Kostenvolumen von 30 Mio. Euro umorientieren.
Ab dem Frühsommer 2014 wird der
bisherige Busbahnhof vom Döppersberg verlagert, um die
Großbaustelle zum Umbau von B7 und Bahnhofstraße beginnen zu
können. Deshalb wird im Wall eine zweite Busspur für die
Gegenrichtung eingebaut. Die von der Gathe bzw. vom Ostersbaum und
vom Hofkamp bisher zur Morianstraße fahrenden Linienbusse werden
dann Richtung Neumarkt umgeleitet. Vor dem Kaufhof biegen sie ab
in den Wall und durchfahren ihn in südlicher Richtung. Es wird
dann im Wall zwei durchgehende Busspuren geben. Damit die
Bushaltestellen sich nicht gegenseitig behindern, wird die neue
Busbucht für die nach Süden fahrenden Busse zwischen der
Fußgängerstraße Mäuerchen und der Schloßbleiche eingerichtet. Von
hier aus fahren die Busse auf der Südstraße am Parkhaus der
Sparkasse vorbei, unterqueren die Bundesallee und fahren an der
Schwimmoper vorbei weiter in Richtung Südbrücke. Die zur
Cronenberger und Ravensberger Straße und zum Arrenberg führenden
Busse überqueren die Südbrücke, während die in Richtung
Blankstraße fahrenden Busse über die Bahnhofstraße zur
Blücherbrücke und zum Kleeblatt gelenkt werden. Entsprechend
verkehren dann auch die Buslinien in der Gegenrichtung, da der
heutige Fahrweg vom Brausenwerth, am KÖBO-Haus vorbei, über das
Islandufer zum Wall wegen der Großbaustelle unterbrochen wird. ![]() Blick in die Baugrube für die Tiefgarage, über der später der Busbahnhof gebaut wird. Später kann man hier mit wenigen Schritten von den Bussen zu den Bahnsteigen (links) gelangen. Der Wall und die Südstraße werden also zum Nadelöhr der vielen Buslinien, die bisher zu den teils ziemlich weit auseinander liegenden Haltestellen am Döppersberg kamen. In diesem Sommer begannen die Tiefbauarbeiten im Wall. Die Bäume, die im mittleren Abschnitt des Walls bei den Taxiplätzen standen, wurden gefällt. Die Bürgersteige wurden teilweise eingeengt, um Platz für die zusätzliche Busspur und die neue Haltestellenbucht vor dem Koch-am-Wall-Gebäude zu gewinnen. Die Taxen werden am Neumarkt, gegenüber vom Kaufhof und beim Jubiläumsbrunnen, neue Stellplätze erhalten. In den Hauptverkehrszeiten werden rund 100 Busse pro Stunde in beiden Richtungen über den Wall fahren.. Während der gut zweieinhalbjährigen Umleitung soll die Bundesallee zwischen der Kreuzung Brausenwerth und der Einmündung Kasinostraße komplett gesperrt werden. Diese Sperrung, die voraussichtlich im Dezember vom Stadtrat beschlossen wird, ermöglicht es, die Großbaustelle am Döppersberg schneller als zunächst geplant abzuwickeln. Man rechnet mit einem Zeitgewinn von etwa zwei Jahren, wenn der Verkehr auf der B 7 nicht mit je einer Richtungsspur durch die Großbaustelle gelotst werden muss. In der Großbaustelle muss die B 7 in Höhe des heutigen Fußgängertunnels etwa 7 Meter tiefer gelegt werden. Dafür muss man den Fußgängertunnel und die Busrampe zur Bahnhofstraße abreißen. Außerdem wird die Bahnhofstraße, von der Blücherbrücke kommend, in Höhe des Direktionsgebäudes zur Bundesallee hin abgesenkt und mit ihr zu einer Straße verknüpft. An der Längsseite der alten Eisenbahndirektion wird eine neue Stützmauer errichtet. Vom Schwebebahnhof aus wird eine großzügige breite
Fußgängerbrücke über die abgesenkte Bundesallee hinweg mit
leichter Steigung zum Hauptbahnhof führen, wo man die
Einkaufspassage (Mall) erreicht, die mit der Unterführung zu den
Bahnsteigen endet. Weitere Einzelhandelsflächen werden im
Direktionsgebäude entstehen, das der Wülfrather Unternehmer Clees
vor ein paar Jahren gekauft hat. Er plant hier ein Outlet-Center.
Und schließlich wird auch der Investorenkubus, ein künftiges
Geschäfts- und Bürohaus auf der Ostseite der Fußgängerbrücke,
zumindest im Erdgeschoss einen oder mehrere Läden bekommen. Dieser
Baukörper soll aber deutlich weniger Gesamthöhe aufweisen, als in
den bisherigen Computeranimationen dargestellt wurde, wo er wie
ein großer Würfel wirkte. Für die etwa 15.000 Autofahrer, die bisher täglich die B 7 zwischen Ohligsmühle / Kasinostraße und der Kreuzung am Döppersberg / Brausenwerth benutzen gibt es im nahen Umfeld keine leistungsstarken Umleitungsstrecken. Nördlich von der Talsohle bietet sich letztlich nur die Autobahn an. Und auf der Südseite wird man bis zur L 418 ausweichen müssen. So werden die Nord-Süd-Verbindungen in Elberfeld von und zu den Schnellstraßen für die Zeit der B-7-Sperrung sicher noch stärker als heute schon vom Verkehr belastet werden. Gerhard Hense. |
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Informationen: Offizielle Seite: Fotogalerie: Berichte über den Sachstand im Mitteilungsblatt des Bürgervereins: |
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