Die Website unseres
Bürgervereins wird bekanntlich von unserem Mitglied Gerold
Geist ständig auf dem neuesten Stand gehalten. Über diese
wendete sich ein Herr Raimund Gerhold mit der Bitte an uns,
etwas über den Verbleib der Anfang der 1980er Jahre im
Uellenbergpark aufgestellten Skulptur Couple in Erfahrung zu
bringen:
Über die Denkmalbehörde der Stadt Wuppertal, Herrn Uwe
Haltaufderheide, erhielten wir Kontakt zur wissenschaftlichen
Mitarbeiterin des Von der HeydtMuseums, Frau Carmen Klement. Von
dieser erhielten wir folgende Auskunft:
Lieber Herr
Hagemeyer,
leider ist das Werk von Lajos Barta, das Sie am Standort
vermissen, schwer beschädigt. Ich hatte die BV Elberfeld
am 15. Januar mit dem beigefügten Vermerk (1) darüber
informiert.
Ich leite die Nachricht hiermit an Sie weiter und füge
meinen 2. Vermerk mit Korrekturen und Ergänzungen
(30.1.) ebenfalls an. Ich hoffe sehr, dass wir eine
Lösung finden, das schöne Werk wiederherzustellen,
welches Barta schon in den 1950er Jahren in Ungarn
entworfen hatte, aber erst um 1967 in Deutschland
realisieren konnte. Ich werde Sie informieren.
Mit besten Grüßen Carmen Klement
Wissenschaftliche Mitarbeiterin VON DER HEYDT-MUSEUM
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Betreff: Lajos
Barta Couple defekt
Lieber Herr Saßmannshausen,
zur Information der BV Elberfeld sende ich Ihnen, wie
angekündigt, einen Vermerk zu der aktuell schwer
beschädigten Skulptur "Couple" von Lajos Barta
(1899-1986). Der Schaden wird zunächst durch Herrn
Stenzler (GMW) noch einmal detaillierter dokumentiert.
Wir bemühen uns, einen Restaurator für Steinguss zu
finden, um die Kosten kalkulieren zu lassen. Das Werk
befindet sich im Eigentum des Ressorts Grünflächen und
Forsten.
Zum Werk: Zweiteilige Großplastik ohne Sockelung. Die
beiden unterschiedlich großen Hälften der Plastik waren
durch Metallarmierungen mit dem offenen Erdreich
verbunden.
Den zeichnerischen Entwurf und die erste Ausformung von
"Couple" erarbeitete Barta noch in Budapest, ca.
1956/57. Neben zahlreichen kleinformatigen Ausformungen
- 15 Kleinplastiken in öffentlichen und privaten
Sammlungen und 5 Zwischengrößen - existieren nur zwei
Großplastiken "Couple" in Steinguss, beide ca. 137 cm
hoch. Sie entstanden nach Bartas Übersiedlung nach
Deutschland. Den ersten Guss erwarb Dr. Otto Schmidt,
MdB, ehemaliger OB der Stadt Wuppertal. Standort seit
seiner Schenkung 1981: Am Uellenberg. Das zweite
Exemplar gehört zum Bestand des Kunstmuseums Bonn,
Standort: Innenhof des ehemaligen Kunstmuseums,
Rathausgasse 7. (Werkverzeichnis Nr. 198)
Der Schaden: Anders als zunächst vermutet, entstand der
Schaden - nach der von Herrn Detlef Stenzler (GMW)
erstellten Detaildokumentation zu urteilen - nicht durch
Gewalteinwirkung von außen, sondern durch die rostenden
Armierungseisen und die Rostschäden im Inneren der
beiden hohlen Körper der Skulptur.
Carmen Klement,
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, VON DER HEYDT-MUSEUM
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Bild der zerstörten Skulptur
An der Aufstellung der Skulptur Anfang der 1980er Jahre in einem
Festakt war der damalige Stadtplaner Peter Trabitzsch als
Vertreter der Stadt Wuppertal beteiligt, der seit Jahrzehnten
pensioniert ist und heute noch als Beisitzer im Vorstand unseres
Bürgervereins mitwirkt. Wir hoffen, dass die Skulptur bald wieder
in Stand gesetzt und wieder an alter Stelle auf dem Uellenberg
platziert werden kann.
Ralph Hagemeyer
Statusbericht
zur Mitte des Jahres 2019:
In einer Sitzung der
Bezirksvertretung Elberfeld Anfang Juli 2019 war ein
Tagesordnungspunkt das Thema etwaige Replik der zerstörten
Skulptur Couple von Lajos Barta. Der in der Sitzung
anwesende Herr Kulturdezernent Matthias Nocke ergriff mehrfach das
Wort hierzu. Er erklärte, er wolle demnächst Kunstfachleute zu
einem Gespräch einladen, um das weitere Vorgehen zu klären. Zu
diesem Gespräch wollte er auch den Vorsitzenden des Bürgervereins
der Elberfelder Südstadt hinzuziehen. U.a. würde es um
Urheberrechtsfragen gehen, die im Falle der Herstellung einer
Replik zu beachten sind. Und natürlich um Kosten.
Statusbericht zum Anfang des Jahres 2021:
Die Skulptur Couple ist vermutlich nicht reparaturfähig. Der
Bürgerverein geht von einer mit einem Kostenaufwand von ca. 2000
Euro machbaren Replik aus. Um den Betrag zusammenzubekommen
wurde auf der Internetplattform betterplace.org
eine Spendensammlung eröffnet. Bis Ende März 2021 hat die
Sammelaktion bereits über 400 Euro eingebracht. Die Geldsammlung
kommt nur langsam voran, weil hauptsächlich WSW-Taler
im Einzelwert von 7,50 Euro gespendet werden. Herr Hagemeyer ist
sich bewusst, dass es aus dem Gesichtspunkt des Denkmalschutzes
nicht unproblematisch ist, ein Originalkunstwerk durch eine Replik
zu ersetzen.
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