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Dienstag,
05.03.2019 18.30 Uhr
Als Versammlungsstätte war die
Station Natur und Umwelt geplant. Doch niemand öffnete das Tor
für die wartende Menge der Bürger. Auch telefonisch konnte
kein Verantwortlicher erreicht werden. Da war es ein Wunder,
dass Pfarrer Gerson Monhof augenblicklich den großen Saal der
nahegelegenen Johanneskirche zur Verfügung stellte.
Die Tagesordnung sah einige
Wahlen vor. Als erster Vorsitzender des Bürgervereins
wurde Ralph Hagemeyer wiedergewählt. Auch Jürgen
Vitenius wurde in seinem Amt als Beisitzer von der
Versammlung bestätigt.
Nachdem die Tagesordnung
abgearbeitet war, begann der Vortrag von Martin Bickenbach:
Bickenbach stellte sich zunächst selbst vor: Er sei in Personalunion Geschäftsführer der WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH, der Abfallwirtschaftsgesellschaft mbh (AWG) und des städtischen Eigenbetriebs Straßenreinigung (ESW). Es mache Sinn, diese drei Betriebe in einer Hand zu führen, seien sie doch die Säulen der städtischen Dienstleistungen für die Wuppertaler Bürger. Bei diesem breit gefächerten Aufgabenfeld verwundert es kaum, dass die aktuelle Bilanzsumme des Konzerns in der Größenordnung von 1 Milliarde Euro zu veranschlagen sei. Seit langem sei der ÖPNV (einschließlich kostspielig stillstehender Schwebebahn) ein finanzielles Sorgenkind, dessen Verluste so gut es geht, durch Überschüsse aus dem Gewinn der Sparten Wasser und Energie ausgeglichen werden müssen. Doch die Überschüsse von Wasser und Energie seien rückläufig, erklärte Bickenbach. Somit werde die Finanzierung des ÖPNV immer schwieriger. Doch diese Sparte befinde sich derzeit in stürmischer innovativer Entwicklung mit entsprechend erhöhten Finanzbedarf. Geplant sei mit Energieüberschüssen der Müllverbrennungsanlage die Gewinnung von Wasserstoffgas als umweltfreundlicher Treibstoff für 30 Busse. Als weiteres innovatives Verkehrsmittel befände sich die Seilbahn in der umstrittenen öffentlichen Diskussion. Aktuell sei eine praktikable Möglichkeit für den Bau der Talstation am Döppersberg offenkundig geworden. Als Dienstleister sehe er aber auch die Probleme für die Bewohner der Elberfelder Südstadt mit der Seilbahn und er erkenne hierzu die Entscheidungshoheit der städtischen Politiker an. Er rate nicht zum Verzicht auf die Seilbahn, da bei Verzicht auch die beträchtlichen Landeszuschüsse nicht nach Wuppertal fließen würden. Es sei nicht möglich, diese Zuschüsse für andere Aufgabenfelder einzuwerben. Die Zukunft des WSW-Angebotes werde stark durch
die Digitalisierung geprägt sein, ergänzte Bickenbach.
Angedacht seien: * Mehr WLAN in den Bussen * Intelligente
Stromzähler mit Ablesemöglichkeit über das Internet. * Regionaler
Markt für lokale (auch private) Stromanbieter * Breitbandausbau
des Internets mit Glasfasern * Rufbusse bei geringem
Verkehrsaufkommen * Autonomes Fahren von ÖPNV-Fahrzeugen. Bei der
Entwicklung von digitalen Projekten müsse auch immer die Gefahr
durch Hacker gesehen und vermieden werden.
Ähnlich wie die Stadtsparkasse, gebe die
geschäftliche Verankerung in Wuppertal dem WSW-Konzern die
Möglichkeit zu zahlreichen sozialen Projekten: * WSW-Taler
(wovon auch der Bürgerverein profitiert hat) * Prämien für Schulen
im Zusammenhang mit Papiersammelaktionen.
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