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Dienstag,
17.08.2021 um 18.30 Uhr
Der bisherige Vorsitzende Ralph
Hagemeyer wurde einer der Beisitzer. Hagemeyer konnte auf zwölf
erfolgreiche Jahre seiner Amtszeit zurückblicken. Die Restaurierung
des Brunnens in der Kölner Straße wäre ohne sein
unermüdliches Engagement nicht denkbar. In kommenden
Jahren kann Wuppertal mit dem Bau eines Personenaufzugs
vom Hauptbahnhof in die Südstadt rechnen. Auch das wäre
ohne Hagemeyers Bürgerantrag
vom Jahr 2012 nicht möglich. Für die Erhaltung von einem Gedenkstein
und für Kunst
im öffentlichen Raum hat er sich vielseitig engagiert. Ein
Spielplatz wurde verbessert
und ein Fitness-Parcours
wurde eingerichtet. Die Nutzer des Fitness-Parcours können bei
schlechtem Wetter unter eine neue
Schutzhütte fliehen. Wuppertaler Politiker haben dieses
Engagement für die Stadt längst anerkannt. Ralph Hagemeyer wurde
der Wuppertaler
verliehen.
Die QUGA
(Quartiersgartenschau) ist eine Initiative des "Fördervereins
Historische Parkanlagen e.V.", des "Stadtverbandes
der Bürger- und Bezirksvereine Wuppertal" und des
"Verbands
Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen"
In der QUGA wird jedes Jahr ein
bestimmtes Stadtquartier mit Blick auf seine Grünanlagen
beleuchtet. Im Jahr 2021 ist der Stadtteil Elberfeld Süd an der
Reihe. Ein mit Ausstellungstafeln gestalteter Bauwagen steht das
ganze Jahr auf dem Uellenbergplatz und soll die Bürger zum
bewussten Erleben ihrer Grünanlagen anregen.
Es fängt schon beim
Uellenbergplatz an. Er heißt gar nicht wirklich
Uellenbergplatz, sondern "Grünanlage am Uellenberg".
Fälschlicherweise wird der Platz manchmal mit dem Heimatdichter
Emil Uellenberg in Verbindung gebracht. Das sollte nicht
geschehen, weil E. Uellenberg durch seine Hinwendung zu Idolen
des Naziregimes kompromittiert ist. Ab dem 15. Jahrhundert war
der Platz von bäuerlichen Gehöften besiedelt und der Ortsname
Uellenberg wurde in dieser Zeit erstmalig urkundlich erwähnt.
Frau Dinnebier regte vom
Uellenbergplatz ausgehend zu einem virtuellen Spaziergang an,
den sich jeder nach der Jahreshauptversammlung als wirklichen
Weg nachgehen kann.
Die erste Station sind die frei
zugänglichen Grünanlagen
der Barmenia-Versicherung. Bevor die Barmenia dort ihre
Verwaltung errichtet hat, wurde das Gelände mit
Wasserbrunnen für die Wickküler-Brauerei genutzt.
Weiter in diese Richtung gehend
gelangt man in den Klophauspark.
Er bietet einen schönen Rundblick über Wuppertal. Vom
ursrünglichen Haus, das die Familie Klophaus ab 1894 dort
besessen hat, ist nichts mehr erhalten. Es steht dort aber noch
ein Pavillon, der heute von der Bergischen Universität für
Kunstausstellungen genutzt wird.
Der Spaziergang führt weiter
durch die Königshöhe (auch Freudenberger Wäldchen genannt) zum
von der Heydt
Park.
Der von der Heydt Park war
ehemals viel größer als heute und trug den Namen Friedenshain.
Das Word Frieden war durchaus militärfreundlich gemeint. Es ist
geprägt vom Stolz der Nation auf den Sieg im Krieg 1870/71. Am
Eingang des Friedenshains stand ab 1896 der Gedenkstein
"Friedenshain". Heute steht der Gedenkstein abseits von von der
Heydt-Park in einer winzigen Parkanlage an der Kreuzung von
Jägerhofstraße und L418. Alte Postkarten erinnern daran, dass
der Friedenshain einst ein beliebtes Ausflugsziel mit einer
Gastronomie gewesen ist.
Per Abstecher vom von der
Heydt-Park über die Jägerhofstraße gelangt man zur "Station
Natur und Umwelt". Die Jahreshauptversammlung fand in
dieser Station statt. Die typische Aufgabe der Station ist
Naturpädagogik. Sie verfügt dazu neben dem Haus über einen
Garten mit vielen botanischen Sehenswürdigkeiten der heimischen
Pflanzen- und Tierwelt. Der Garten wird derzeit aufwändig
umgebaut und wird dann barrierefreie Pädagogik ermöglichen.
Über einige Wohnstraßen gelangt
man zum Arboretum
der bergischen Universität. Neben die Fußwege zischen den
Universitätsgebäuden hat Frau Prof.
Dr. Gertrud Lohaus reichlich diverse zum Teil seltene Bäume
gepflanzt und mit Namenstafeln gekennzeichnet. So bietet sich
dem Spaziergänger ein reichhaltiges Lernerlebnis.
Im Anschluss an die Ausführungen
von Frau Dinnebier entstand eine Diskussion, ob Wuppertal nicht
nur die QuGa, sondern auch eine BuGa (Bundesgartenschau)
braucht. Dazu Kursieren in der Stadt kontroverse Gedanken. Ein
Problem sind die Kosten. Die können aber durch Zuschüsse
teilweise aufgebracht werden, Es handelt sich bei der
Finanzierung der BuGa um zusätzliche Geldmittel, die der Stadt
verloren gehen, wenn sie auf die BuGa verzichtet.. Es
bleibt immerhin das Probem mit dem Eigenanteil, der zu
finanzieren wäre. Bei geschickter Stadtplanung können
Investitionen in die Infrastruktur der Stadt, die auch ohne BuGa
nötig sind, aus dem BuGa-Etat bestritten werden. Koblenz wurde
durch die BuGa gut weiterentwickelt und ist seither ein
beliebtes Touristenziel. Bei den bisherigen BuGa-Plänen
vermissen viele Menschen die Anbindung an die Gesamtstadt. Es
steht der Vorwurf im Raum, dass nur wenige Stadtteile
profitieren könnten. Andererseits könnte sich diese Lücke durch
bürgerschaftliches Engagement überbrücken lassen. Lokale
Stadtteilprojekte könnten als Co-Projekte zur BuGa geplant
werden. Das QuGa-Projekt kann vielleicht als anregendes Modell
für ein derartiges Engagement dienen.
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