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Bürgerverein Elberfeld Südstadt
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Jahreshauptversammlung 2017

Dienstag, 07. 03. 2017 um 18.30 Uhr
in der Station Natur und Umwelt, Jägerhofstr. 229,

Wesentlicher Teil der Veranstaltung war ein Vortrag von unserem Mitglied


Er  erzählte:

"Kurzweiliges aus alten Geschichten der Elberfelder Südstadt,
dem Johannisberg und Abraham Küpper "


Tagesordnung (gekürzt):
  • Wahlen zum Vorstand und eines Kassenprüfers
    Herr Hagemeyer wurde als Vorsitzender wiedergewählt.
    Neu als Beisitzerin wurde Frau Brix gewählt. Sie will aus dieser Position heraus das Sachgebiet "Reisen" betreuen. Ebenfalls neuer Beisitzer wurde Herr Vitenius. Herr Schneehorst schied auf eigenen Wunsch aus Altersgründen als Beisitzer aus.
    Das Amt des Stellvertretenen Schriftführers wird künftig von Herrn Schlottner betreut.
    Stellvertretender Schatzmeister wird Herr Brix.
  • Anträge
    --keine Anträge

  • Verschiedenes
    Auf Anfrage hin stellte Herr Hagemeyer klar, dass sich der Bürgerverein nicht für oder gegen die möglicherweise geplante Seilbahn positionieren wolle. Den Informationsaustausch zu dieser Frage will der Bürgerverein durchaus fördern. Im Mitteilungsblatt und auf der Webseite des Vereins wurden Argumente Pro und Contra ausführlich dargestellt.


Danach folgten die Erzählungen von Hans-Joachim Camphausen.

Abrahm Küpper
Abrahm Küpper
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Lizenz: Gemeinfrei
Er versetzte die Zuhörer anschaulich zunächst in die Zeit, als es in Elberfeld-Süd noch keine Besiedlung gab. Nur zwei Straßen durchquerten das Gebiet. Die eine führte nach Cronenberg, die andere nach Lennep und dann weiter nach Köln. Der Name der heutigen "Kölner Straße" erinnert an diese Zeit.

Er erzählte auch, dass es in Elberfeld mehrere Eisenbahnlinien gab. Eine endete am Döppersberg, eine andere in Steinbeck. Die Idee, die beiden nahe benachbarten Bahnhöfe mit Bahngleisen für einen dann möglichen Durchgangsverkehr zu verbinden wurde 1848 verwirklicht. Der enorme Erdaushub beim Durchstich des Johannisberges wurde in unmittelbarer Nähe auf dem Gelände der Familie Küpper abgekippt. So entstand die ebene Fläche, auf der heute die historische Stadthalle und die Schwimmoper stehen. Auf dieser Fläche errichtete der Gastwirt Abraham Küpper (1809-1869) ein Wirtshaus mit einem geräumigen Veranstaltungsraum.

Obwohl er unmusikalisch und ungebildet war, gründete Küpper ein 18-köpfiges Orchester, um in seiner Gastronomie Konzerte veranstalten zu lassen. Er verpflichte zu diesem Zweck den begabten Kapellmeister Julius Langenbach (1823-1886). Mit ihm wurden Küppers Konzerte ein riesiger Erfolg. Um das Orchester finanzieren zu können, schickte er es gewinnbringend mit einem pferdegetriebenen Omnibus auf umfangreiche Gastspielreisen. Für die Musiker war ihr oft jähzorniger Chef Küpper nicht leicht erträglich. Einmal erwischte er einen Trommler im Orchester bei einer Pause. Da schimpfte er und mahnte den Kapellmeister:
"Ja, wat es dann dat? Wat sett dä Kähl hie röm on frett sin Broat, ohne tu spelen? Wat sall dat bedüden?" Vergeblich versuchte Dirigent Langenbach, die Wogen mit dem Hinweis darauf zu glätten, dass die Pause des Trommlers in der Partitur des Konzertes vorgesehen sei. "Awatt!" bellte Küpper, "eck betahl keng Pausen! Lott dä Kähl trommeln!"
Über diese Begebenheit lachten die Leute in Elberfeld noch lange.

Seinen Erfolgen tat Küppers Unbildung keinen Abbruch. Er liebte bunt gemischte Bühnenprogramme. So traten an einem Abend oft berühmte Musiker zum Beispiel Clara Schumann neben Schlangenmenschen und Variete-Gauklern auf. Nach einem überaus erfolgreichen Mozart-Konzert bat Küpper den Kapellmeister, er solle an Mozart schreiben, und bei ihm gegen gute Bezahlung weitere Kompositionen bestellen. Er hatte nicht gewusst, dass Mozart längst  1791 verstorben war.

Ebenfalls beliebt in Elberfeld waren die von Küpper organisierten Auftritte von Militärkapellen. Da diese Kapellen ihre Musik marschierend darboten, bildeten sich in Elberfeld begeisterte Menschenschlangen im Gefolge der Musiker. Ein Höhepunkt war das Konzert des "Kaiserlich-Französischen-Musikkorps" 1867. Um das Konzert zu ermöglichen, war Küpper eigens nach Biarriz gereist, um die Zustimmung von Kaiser Napoleon III. zu diesem Auftritt zu erwirken.
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