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Aus der Zeit gerissen

JOSEPH BEUYS: AKTIONEN – FOTOGRAFIERT VON UTE KLOPHAUS

Ausstellungsbesuch am Mittwoch 10. 11. 2021
im
Von der Heydt-Museum


Beuys bei Vortrag
Joseph Beuys hält den Vortrag
"Jeder Mensch ist ein Künstler"
in
Achberg (Deutschland) 1978
Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:BeuysAchberg78.jpg

Ute Klophaus (1940-2010) war eine in Wuppertal geborene und gestorbene Fotografin. Sie fotografierte über 20 Jahre lang immer wieder Joseph Beuys. Das nebenstehende Bild zeigt ihr Idol in einer für ihn typischen Geste der künstlerischen Agitation, ist aber nicht von Ute Klophaus. Das liegt daran, dass sie keine urheberrechtlich zur Wiedergabe auf dieser Webseite geeigneten Bilder freigegeben hat.

Umso spannender dürfte für die Mitglieder des Bürgervereins der Besuch der Ausstellung im von der Heydt- Museum werden.

Ein initialer Höhepunkt in der Arbeit von Klophaus war das "24-Stunden Happening" am 5. Juni 1965 in Wuppertal. Beuys zelebrierte dort auf seine chaotische Art

„und in uns ... unter uns ... landunter“

Diese Wortfetzen geben keinen Sinn. Sollen sie auch nicht. Die Aktion von Beuys war Teil der Kunstbewegung "Fluxus". Fluxus erweiterte das im Jahr 1960 vorherrschende Verständnis von Kunst auf jegliche Art von Gestaltung des Sichtbaren, des Hörbaren, des Fühlbaren. Aktionen (auch sinnlose) können ausdrücklich zur Kunst gehören.

Bei einer Kunst, die aus der spontanen Aktion heraus lebt, ist die Dokumentation die einzige Möglichkeit, die Botschaft der Künstler für die Nachwelt zu erhalten. So ist die Fotografin Klophaus ein unverzichtbarer Bestandteil der Kunstgeschichte.

Steht bei vielen Aktionen von Beuys eine Zelebrierung von Sinnlosigkeit im Vordergrund, gibt es auch Aktionen, die auf die Kunstgeschichte bezugnehmen. Ein Beispiel ist die Aktion Titus Andronicus / Iphigenie (1969). Beuys rezitierte Texte aus William Shakespeares Titus Andronicus und Johann Wolfgang von Goethes Iphigenie auf Tauris und begleitete seinen Vortrag mit entsprechenden Gesten;

Auf jeden Fall dienen die Aktionen der Selbstinszenierung des Künstlers Beuys. Etwa, wenn er sein Gesicht dick mit Fett beschmiert hat und sich so dem Fotoapparat  von Ute Klophaus darbot. Beispiel die Kunstperformance "Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt" (1965)

Die Photos von Ute Klophaus werden im Museum mit kleinen Titel-Beschriftungen präsentiert. Erklärtafeln, wie wir sie aus anderen Ausstellungen kennen,  fehlen hier fast ganz.

Ganz vorsichtig hebt sich Klophaus von der nur dokumentierenden Funktion künstlerisch ab. Ihre Bilder haben teilweise am Rand Artefakte oder rissige Kanten. Auch absichtlich überbelichtete Bildausschnitte gibt es vereinzelt zu bemerken.

Das von der Heydt-Museum stützt sich bei dieser Ausstellung auf die reichhaltigen Materialien der Kunstsammlung des Münchener Verlegers Lothar Schirmer.

Mehr Informationen:

Webseite des Von der Heydt-Museums:


Weitere Berichte und Texte auf den Webseiten des Bürgervereins über das von der Heydt-Museum:









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